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Herausforderungen des Risikomanagements im Einkauf – Die aktuelle Lage meistern
Die Herausforderungen im Risikomanagement des Einkaufs sind heute vielschichtiger denn je. Lieferketten reißen gefühlt im Wochentakt, politische Unsicherheiten und Rohstoffknappheit machen die Planung zur Zitterpartie. Was gestern noch als stabil galt, kann morgen schon wackeln. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Risiken nicht nur zu erkennen, sondern sie aktiv und vorausschauend zu steuern. Dabei reicht es längst nicht mehr, nur auf klassische Versorgungsengpässe zu schauen.
Neue Dynamiken fordern neue Ansätze: Die Digitalisierung beschleunigt alles – von Marktzyklen bis hin zu Störungen durch Cyberangriffe. Gleichzeitig wächst der Druck durch Nachhaltigkeitsanforderungen und ESG-Kriterien. Wer hier nicht schnell und flexibel reagiert, verliert im Zweifel nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen bei Kunden und Partnern. Besonders tricky: Die Wechselwirkungen zwischen Risiken werden komplexer. Ein Preissprung bei Rohstoffen kann plötzlich Qualitätsprobleme nach sich ziehen, wenn der Einkauf auf minderwertige Alternativen ausweichen muss.
Worauf es jetzt ankommt:
- Transparenz schaffen: Ohne Echtzeitdaten und verlässliche Risikoindikatoren ist man im Blindflug unterwegs.
- Prozesse anpassen: Starre Abläufe blockieren schnelle Reaktionen – Agilität ist gefragt, auch wenn’s manchmal unbequem wird.
- Wissen bündeln: Silodenken war gestern. Einkauf, Qualitätsmanagement und IT müssen enger zusammenarbeiten, um Risiken ganzheitlich zu adressieren.
Die eigentliche Kunst liegt darin, aus der Vielzahl an Risiken die wirklich relevanten herauszufiltern und Prioritäten zu setzen. Das gelingt nur, wenn Unternehmen bereit sind, ihre Einkaufsstrategie regelmäßig zu hinterfragen und konsequent weiterzuentwickeln. Wer sich dieser Herausforderung stellt, bleibt auch in turbulenten Zeiten handlungsfähig und kann Chancen nutzen, während andere noch nach Ausreden suchen.
Risikotypen im Einkauf gezielt erkennen und bewerten
Risikotypen im Einkauf zu erkennen, ist keine Fingerübung – es verlangt analytisches Gespür und ein waches Auge für Details. Oft verstecken sich Risiken dort, wo sie keiner vermutet: im Kleingedruckten von Verträgen, in der Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder in scheinbar stabilen Märkten, die plötzlich kippen. Wer hier nicht genau hinschaut, tappt schnell in die Kostenfalle oder riskiert Qualitätsverluste.
Wie lassen sich Risikotypen gezielt identifizieren? Zunächst hilft es, die gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe zu nehmen. Das bedeutet: Von der Rohstoffbeschaffung bis zur Auslieferung an den Kunden werden potenzielle Schwachstellen systematisch erfasst. Dabei sollten Unternehmen nicht nur offensichtliche Gefahren wie Preis- oder Lieferrisiken betrachten, sondern auch versteckte Faktoren wie Wechselkursschwankungen, regulatorische Veränderungen oder technologische Abhängigkeiten.
- Preisrisiken: Plötzliche Preissprünge können Margen auffressen – Frühwarnsysteme und flexible Verträge helfen, gegenzusteuern.
- Qualitätsrisiken: Mangelhafte Ware oder fehlerhafte Komponenten gefährden nicht nur das Produkt, sondern auch das Image.
- Lieferantenrisiken: Abhängigkeit von wenigen Partnern erhöht die Gefahr von Ausfällen oder Insolvenzen.
- Regulatorische Risiken: Neue Gesetze oder Umweltauflagen können Lieferungen verzögern oder verteuern.
- Technologische Risiken: Veraltete Technik oder fehlende Innovationen machen Unternehmen anfällig für Disruptionen.
Bewertung ist mehr als Bauchgefühl: Eine strukturierte Risikoanalyse bewertet nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern auch das Schadensausmaß. Tools wie Risiko-Matrix oder Szenario-Analysen bieten hier eine solide Grundlage. Wichtig: Die Bewertung sollte regelmäßig aktualisiert werden, denn die Risikolandschaft verändert sich laufend. Wer das beherzigt, erkennt nicht nur Risiken, sondern kann sie auch aktiv steuern – und das ist im Einkauf Gold wert.
Pro- und Contra-Tabelle: Chancen und Herausforderungen eines effektiven Risikomanagements im Einkauf
Pro | Contra |
---|---|
Risiken werden frühzeitig erkannt und können aktiv gesteuert werden. Beispiel: Lieferanteninsolvenzen werden durch Frühwarnsysteme rechtzeitig bemerkt. |
Einführung und Pflege von Risikomanagement-Systemen verursacht zusätzlichen Aufwand und Ressourcenbindung. |
Stärkere Resilienz bei Marktstörungen, politischen Unsicherheiten und Rohstoffengpässen. Das Unternehmen bleibt auch in Krisenzeiten handlungsfähig. |
Starre Prozesse können entstehen, wenn Risikomanagement nicht agil weiterentwickelt wird. |
Verbesserung der Verhandlungsposition durch transparente Risikodaten. | Offenheit in der Risikoanalyse kann intern Unsicherheiten auslösen, wenn Fehlerkultur fehlt. |
Beitrag zu Compliance und Erfüllung von ESG-/Nachhaltigkeitsanforderungen. | Gefahr des „Overengineering“: Zu detaillierte Analysen können Entscheidungen verzögern. |
Effizienzsteigerungen durch gezielte Ressourcensteuerung und Priorisierung relevanter Risiken. | Notwendigkeit kontinuierlicher Weiterbildung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden. |
Systematische Identifikation von Einkaufsrisiken: Methoden und Praxisbeispiele
Eine systematische Identifikation von Risiken im Einkauf ist kein Hexenwerk, aber sie verlangt Disziplin und die Bereitschaft, gewohnte Denkmuster zu durchbrechen. Ohne eine solide Methodik bleibt vieles dem Zufall überlassen – und das kann teuer werden. Unternehmen, die sich auf bewährte Verfahren stützen, sind klar im Vorteil.
Methoden zur Risikoidentifikation
- Risiko-Workshops: Interdisziplinäre Teams aus Einkauf, Technik und Controlling erarbeiten gemeinsam eine Landkarte potenzieller Risiken. Hier entstehen oft überraschende Einsichten, weil verschiedene Blickwinkel aufeinandertreffen.
- Checklisten und Risiko-Kataloge: Standardisierte Listen helfen, typische Gefahrenquellen nicht zu übersehen. Sie dienen als Gedächtnisstütze und erleichtern die Dokumentation.
- SWOT-Analysen: Durch die Gegenüberstellung von Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen werden Risiken sichtbar, die sonst unter dem Radar bleiben würden.
- Lieferantenbewertungen: Systematische Audits und Bonitätsprüfungen decken Schwachstellen bei Partnern auf, bevor sie zum Problem werden.
- Data Mining und KI-gestützte Analysen: Moderne Tools durchsuchen große Datenmengen nach Auffälligkeiten, die auf Risiken hindeuten – etwa ungewöhnliche Lieferzeiten oder plötzliche Preisabweichungen.
Praxisbeispiele aus dem Einkauf
- Ein Maschinenbauer führte regelmäßige Risiko-Workshops ein und entdeckte dadurch eine kritische Abhängigkeit von einem einzigen Elektronikzulieferer. Durch die Diversifizierung der Lieferantenbasis konnte das Unternehmen seine Versorgungssicherheit deutlich erhöhen.
- Ein Handelsunternehmen nutzte KI-basierte Analysen, um Schwankungen bei Rohstoffpreisen frühzeitig zu erkennen. Das ermöglichte gezielte Vorratskäufe und sparte innerhalb eines Jahres sechsstellige Beträge ein.
- Ein Automobilzulieferer setzte auf strukturierte Lieferantenbewertungen und identifizierte rechtzeitig einen Partner mit finanziellen Schwierigkeiten. Durch frühzeitige Alternativsuche blieb die Produktion störungsfrei.
Fazit: Wer auf strukturierte Methoden und praxiserprobte Tools setzt, erkennt Risiken nicht nur schneller, sondern kann sie auch gezielt entschärfen. Das macht den Unterschied zwischen Reagieren und Agieren.
Frühwarnsysteme und Indikatoren: Risiken rechtzeitig aufspüren
Frühwarnsysteme sind im Einkauf so etwas wie der sechste Sinn für Risiken. Sie schlagen Alarm, bevor ein Problem eskaliert – und das ist Gold wert. Doch was macht ein wirklich wirksames Frühwarnsystem aus? Es braucht mehr als nur das Monitoring von Lieferterminen oder Lagerbeständen. Entscheidend sind die richtigen Indikatoren, die auf Veränderungen im Markt, bei Lieferanten oder in der eigenen Lieferkette hinweisen.
- Frühindikatoren für Marktrisiken: Plötzliche Preisbewegungen an Rohstoffbörsen, auffällige Handelsstatistiken oder politische Ereignisse können als Signalgeber dienen. Tools, die solche Daten automatisiert auswerten, verschaffen einen echten Informationsvorsprung.
- Lieferantenbezogene Indikatoren: Ein Anstieg von Reklamationen, verlängerte Zahlungsziele oder auffällige Wechsel in der Geschäftsführung deuten oft auf Schwierigkeiten beim Partner hin. Wer diese Warnzeichen früh erkennt, kann Alternativen aufbauen, bevor es eng wird.
- Technologische Frühwarnsysteme: Automatisierte Überwachung von Lieferketten mit Echtzeitdaten – etwa durch IoT-Sensoren oder Blockchain – macht Risiken transparent, die früher im Verborgenen lagen.
- Regulatorische Indikatoren: Änderungen in Zollbestimmungen, Umweltauflagen oder Compliance-Vorgaben kündigen sich meist frühzeitig an. Ein aktives Monitoring relevanter Behörden und Verbände verhindert böse Überraschungen.
Wichtig ist, dass Frühwarnsysteme nicht statisch bleiben. Sie müssen regelmäßig angepasst werden, denn die Risikolandschaft verändert sich ständig. Nur so bleibt der Einkauf reaktionsfähig und kann Risiken rechtzeitig begegnen – anstatt sie erst dann zu sehen, wenn es schon zu spät ist.
Risikobewertung und Priorisierung: So setzen Sie die richtigen Schwerpunkte
Die Risikobewertung im Einkauf verlangt mehr als ein Bauchgefühl. Es geht darum, jedem Risiko ein klares Gewicht zuzuweisen – und das auf Basis von nachvollziehbaren Kriterien. Wer hier schludert, setzt Ressourcen am falschen Ende ein und übersieht womöglich das eigentliche Pulverfass.
Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß. Ein Risiko, das selten eintritt, aber katastrophale Folgen hätte, verdient genauso viel Aufmerksamkeit wie ein häufiges, aber harmloses Problem. Für die Bewertung empfiehlt sich eine Skala – etwa von 1 (gering) bis 5 (hoch) – für beide Dimensionen. Das Produkt aus beiden Werten ergibt die Risikopriorität.
- Eintrittswahrscheinlichkeit: Wie wahrscheinlich ist es, dass das Risiko eintritt? Hier helfen historische Daten, Branchenvergleiche und Experteneinschätzungen.
- Schadensausmaß: Welche finanziellen, rechtlichen oder reputativen Folgen drohen? Auch hier lohnt sich der Blick auf Worst-Case-Szenarien.
- Risikopriorisierung: Risiken mit den höchsten Werten stehen ganz oben auf der Agenda. Sie verdienen sofortige Aufmerksamkeit und gezielte Maßnahmen.
Eine transparente Priorisierung schafft Klarheit: Das Team weiß genau, wo es anpacken muss. Gleichzeitig lassen sich Ressourcen gezielt auf die wirklich kritischen Themen konzentrieren – und nicht auf Nebenschauplätze. Das Ergebnis: Der Einkauf bleibt handlungsfähig, auch wenn’s mal wieder brennt.
Maßnahmen zur Risikovermeidung und Risikominderung im Einkauf
Maßnahmen zur Risikovermeidung und Risikominderung im Einkauf müssen zielgerichtet und individuell zugeschnitten sein. Es gibt kein Patentrezept, aber bewährte Strategien, die in der Praxis echten Unterschied machen. Wer Risiken nicht nur erkennt, sondern aktiv gegensteuert, verschafft sich im Wettbewerb entscheidende Vorteile.
- Lieferantenportfolio diversifizieren: Statt auf einen oder zwei Hauptlieferanten zu setzen, empfiehlt sich der Aufbau eines breiten Netzwerks. So lassen sich Abhängigkeiten minimieren und Engpässe abfedern.
- Vertragsgestaltung optimieren: Durchdachte Verträge mit flexiblen Preis- und Lieferklauseln schützen vor plötzlichen Marktveränderungen. Auch Ausstiegsklauseln und Eskalationsmechanismen gehören dazu.
- Qualitätsmanagement stärken: Regelmäßige Audits und Stichproben bei Lieferanten helfen, Mängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Präventive Maßnahmen sind hier oft günstiger als nachträgliche Schadensbegrenzung.
- Notfallpläne und Szenarien entwickeln: Für kritische Materialien oder Regionen sollten konkrete Alternativen und Ausweichstrategien existieren. Das erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit im Ernstfall.
- Wissensmanagement und Schulungen: Mitarbeitende im Einkauf profitieren von regelmäßigen Trainings zu aktuellen Risiken und Präventionsmaßnahmen. So bleibt das Team auf dem neuesten Stand und kann schneller agieren.
- Frühzeitige Einbindung von Fachabteilungen: Je früher Qualitätsmanagement, Recht und IT in Beschaffungsentscheidungen involviert sind, desto eher lassen sich Risiken aus unterschiedlichen Blickwinkeln erkennen und vermeiden.
Effektive Risikovermeidung und -minderung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter Planung und ständiger Weiterentwicklung. Wer diese Maßnahmen fest im Alltag verankert, macht sein Unternehmen nicht nur widerstandsfähiger, sondern auch agiler für kommende Herausforderungen.
Integration des Risikomanagements in die Einkaufsprozesse
Die Integration des Risikomanagements in die Einkaufsprozesse ist weit mehr als ein einmaliges Projekt – sie verlangt eine dauerhafte Verankerung in allen Abläufen. Nur wenn Risikomanagement vom ersten Bedarf bis zur Nachverfolgung der Lieferung mitgedacht wird, entsteht echte Sicherheit. Dabei geht es darum, Risiken nicht als Störfaktor, sondern als festen Bestandteil jeder Entscheidung zu betrachten.
- Frühzeitige Risikoabfrage: Bereits bei der Bedarfsmeldung werden Risiken systematisch abgefragt und dokumentiert. Das sorgt dafür, dass kritische Themen nicht erst im Nachgang auffallen.
- Verknüpfung mit digitalen Tools: Moderne Einkaufsplattformen und ERP-Systeme bieten Schnittstellen, um Risikodaten direkt in den Workflow einzubinden. Automatisierte Warnhinweise und Dashboards erleichtern die Steuerung im Tagesgeschäft.
- Risikoorientierte Lieferantenauswahl: Die Bewertung potenzieller Partner erfolgt nicht nur nach Preis und Leistung, sondern explizit unter Risikoaspekten. So werden Lieferanten mit hohem Ausfallrisiko frühzeitig aussortiert.
- Kontinuierliche Überwachung: Risiken werden laufend überwacht und bewertet – nicht nur bei Vertragsabschluss. So können Veränderungen im Markt oder bei Lieferanten sofort berücksichtigt werden.
- Verantwortlichkeiten klar regeln: Für jeden Schritt im Einkaufsprozess ist definiert, wer für die Risikoüberwachung zuständig ist. Das verhindert blinde Flecken und fördert die Zusammenarbeit.
Das Ergebnis: Risiken werden nicht mehr als externe Bedrohung erlebt, sondern als gestaltbarer Teil des Einkaufsalltags. So entsteht eine Kultur, in der Chancen und Gefahren gleichermaßen aktiv gemanagt werden – und das Unternehmen bleibt auch bei Gegenwind auf Kurs.
Praxisbeispiel: Wie ein mittelständisches Unternehmen Lieferanteninsolvenzen proaktiv meistert
Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen aus Süddeutschland stand vor einer echten Zerreißprobe: Innerhalb eines Jahres meldeten zwei langjährige Kernlieferanten Insolvenz an. Statt in Panik zu verfallen, setzte das Unternehmen auf ein mehrstufiges, proaktives Vorgehen – und schuf damit einen neuen Standard im Umgang mit Lieferantenrisiken.
- Frühwarnindikatoren individuell definiert: Das Unternehmen entwickelte ein eigenes Set an Indikatoren, etwa ungewöhnliche Veränderungen im Zahlungsverhalten, plötzliche Kommunikationslücken oder auffällige Personalwechsel beim Lieferanten. Diese Indikatoren wurden regelmäßig automatisiert ausgewertet.
- Direkter Draht zur Geschäftsführung: Bei ersten Warnsignalen erfolgte sofort ein persönlicher Austausch auf Geschäftsleitungsebene. Das ermöglichte offene Gespräche über mögliche Schwierigkeiten und die Suche nach gemeinsamen Lösungen, bevor die Situation eskalierte.
- Flexible Rahmenverträge mit Exit-Optionen: Neue Lieferantenverträge enthielten klar definierte Ausstiegsklauseln und Regelungen für kurzfristige Alternativbeschaffung. So konnte das Unternehmen im Ernstfall ohne langwierige Verhandlungen reagieren.
- Engmaschige Lieferantenentwicklung: Statt nur auf Audits zu setzen, unterstützte das Unternehmen kritische Lieferanten aktiv – etwa durch gemeinsame Prozessoptimierungen oder temporäre Finanzierungsmodelle. Das half, Engpässe zu überbrücken und Beziehungen zu stabilisieren.
- Ergebnis: Trotz der Insolvenzen kam es zu keinen Produktionsausfällen. Die Lieferkette blieb stabil, und das Unternehmen konnte sogar neue Lieferantenbeziehungen mit verbesserten Konditionen aufbauen.
Dieses Beispiel zeigt: Mit Weitblick, klaren Prozessen und einer offenen Kommunikation lassen sich selbst kritische Risiken wie Lieferanteninsolvenzen erfolgreich meistern – und das Unternehmen bleibt auch in turbulenten Zeiten voll handlungsfähig.
Wettbewerbsvorteile durch effektives Risikomanagement im Einkauf sichern
Effektives Risikomanagement im Einkauf ist längst kein reines Absicherungsinstrument mehr – es wird zum echten Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die Risiken aktiv steuern, agieren schneller, flexibler und sind für Kunden und Partner deutlich attraktiver. Während andere noch reagieren, können sie gezielt Chancen nutzen und sich von Mitbewerbern abheben.
- Innovationsfähigkeit stärken: Wer Risiken früh erkennt, kann neue Technologien oder alternative Lieferquellen schneller erschließen. Das beschleunigt die Markteinführung innovativer Produkte und verschafft einen Vorsprung.
- Verhandlungsposition verbessern: Transparente Risikodaten schaffen eine solide Basis für Preis- und Vertragsverhandlungen. Unternehmen können gezielt Forderungen stellen oder auf günstige Marktbewegungen reagieren.
- Reputation und Kundenbindung erhöhen: Stabile Lieferketten und zuverlässige Qualität wirken sich direkt auf das Vertrauen der Kunden aus. Wer Liefertreue garantiert, wird als verlässlicher Partner wahrgenommen – das öffnet Türen zu neuen Märkten.
- Effizienzgewinne realisieren: Durch die frühzeitige Identifikation und Steuerung von Risiken werden Prozesse schlanker und Ressourcen gezielter eingesetzt. Das senkt Kosten und steigert die Profitabilität.
- Compliance und Nachhaltigkeit als Pluspunkt: Ein systematisches Risikomanagement hilft, regulatorische Vorgaben und Nachhaltigkeitsziele einzuhalten. Das ist nicht nur für Audits relevant, sondern auch ein echtes Verkaufsargument im Wettbewerb.
Unter dem Strich gilt: Wer Risiken im Einkauf nicht nur verwaltet, sondern aktiv nutzt, verschafft sich Spielräume, die andere erst mühsam erarbeiten müssen.
Fazit: Handlungsempfehlungen für ein robustes Risikomanagement im Einkauf
Fazit: Handlungsempfehlungen für ein robustes Risikomanagement im Einkauf
- Setzen Sie auf eine kontinuierliche Weiterbildung Ihres Einkaufsteams zu aktuellen Risikothemen und -tools. Nur so bleibt das Know-how auf dem neuesten Stand und innovative Lösungen werden frühzeitig erkannt.
- Integrieren Sie externe Informationsquellen wie Branchenverbände, Wirtschaftsauskunfteien oder spezialisierte Risiko-Analysten in Ihre Entscheidungsprozesse. So erhalten Sie frühzeitig Impulse zu Marktveränderungen, die intern oft übersehen werden.
- Fördern Sie eine offene Fehlerkultur: Ermutigen Sie Ihr Team, Risiken und Schwachstellen offen anzusprechen, statt sie zu verschweigen. Das beschleunigt Lernprozesse und verhindert, dass kleine Probleme zu großen Krisen werden.
- Nutzen Sie digitale Plattformen, um Risiken gemeinsam mit Lieferanten zu überwachen und zu steuern. Transparente, kollaborative Ansätze erhöhen die Resilienz der gesamten Lieferkette.
- Verankern Sie regelmäßige Risiko-Reviews als festen Bestandteil Ihrer Einkaufsstrategie. Ein strukturierter Abgleich von Zielen, Maßnahmen und aktuellen Entwicklungen sorgt dafür, dass Ihr Risikomanagement dynamisch bleibt und nicht zum Papiertiger verkommt.
Ein robustes Risikomanagement lebt von ständiger Weiterentwicklung, Offenheit für neue Perspektiven und der konsequenten Einbindung aller relevanten Akteure – intern wie extern.
FAQ: Risikomanagement im Einkauf verständlich erklärt
Warum ist Risikomanagement im Einkauf heute wichtiger denn je?
Die zunehmende Komplexität globaler Lieferketten, volatile Märkte und häufige Störungen – wie Lieferanteninsolvenzen oder plötzliche Preissprünge – machen ein systematisches Risikomanagement im Einkauf unverzichtbar. Nur so bleiben Unternehmen handlungsfähig und sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Welche Risiken sollten Einkaufsabteilungen besonders im Blick behalten?
Zu den wichtigsten Risiken im Einkauf zählen Preisrisiken, Qualitätsrisiken, Lieferanteninsolvenzen, Währungs- und Länderrisiken, technologische Risiken sowie Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten. Aber auch regulatorische Veränderungen und Herausforderungen in der Nachhaltigkeit spielen eine immer größere Rolle.
Wie lassen sich Risiken im Einkauf systematisch erkennen?
Effektive Methoden zur Risikoerkennung sind unter anderem Risiko-Workshops, Checklisten, SWOT-Analysen, strukturierte Lieferantenbewertungen sowie der Einsatz von digitalen Tools wie Data Mining oder KI-gestützten Analyseverfahren. Sie helfen, Risikopotenziale frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu adressieren.
Wie unterstützt ein Frühwarnsystem beim Risikomanagement im Einkauf?
Frühwarnsysteme analysieren kontinuierlich relevante Indikatoren wie Preisentwicklungen, Lieferantenbonität oder Markttrends. So werden Risiken frühzeitig erkannt, bevor sie sich zu tatsächlichen Problemen entwickeln, und das Unternehmen kann gezielt und rechtzeitig gegensteuern.
Welche Maßnahmen helfen, Risiken im Einkauf effektiv zu steuern?
Zu den zentralen Maßnahmen zählen die Diversifizierung des Lieferantenportfolios, flexible Vertragsgestaltung, regelmäßige Lieferantenbewertungen sowie die Etablierung von Notfallplänen. Außerdem sollten Risikomanagement und digitale Tools fest in den Einkaufsprozess integriert werden.